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Die kreative Bayerin

Sie ist Ideengeberin für ihren Betrieb, Meister-Konditorin und -Bäckerin, Chefin von 45 Mitarbeitern und Mutter einer achtjährigen Tochter – Veronika Steinberger von der gleichnamigen Bäckerei in Bayern.

Kreativ und umtriebig – diese zwei Eigenschaften beschreiben die 43-jährige „Vroni“ wohl am besten. „Oft wache ich in der Früh auf und habe neue Ideen. Oder ich komme in die Backstube, sehe zum Beispiel frische Erdbeeren und sofort schießt mir ein neues Rezept durch den Kopf.“ Die leidenschaftliche Konditorin liebte es schon immer, kreativ zu sein. „Geschenke habe ich noch nie gekauft, sondern immer selbst gemacht. Auch habe ich früher viel gemalt – sogar gut, wenn man den anderen glauben darf“, sagt Vroni und lacht.

Schon als Kind war sie eine eifrige Kuchenbäckerin, erzählt sie. „Wenn man in einer Bäckerei aufwächst, ist man von klein auf dabei. Man sitzt auf Mehlsäcken, geht mit einer Selbstverständlichkeit in der Backstube ein und aus, schaut den ‚Großen’ zu und kommt dann eben auf eigene Ideen.“ Diese Freude daran, schöne Sachen zu zaubern, und ihre spezielle Kreativität hat sie schließlich auch zu ihrem Beruf gemacht.

Vier Standorte hat die familiengeführte Bäckerei mittlerweile. Begonnen hat die Steinberger-Erfolgsgeschichte vor rund 70 Jahren. Damals kauften Veronikas Großeltern eine Bäckerei in Fridolfing. Zur Zeit, als Veronika Steinberger gerade bei der bekannten Konditorei Schatz in Salzburg in Lehre war, wurde die erste Filiale außerhalb von Fridolfing eröffnet. 2014 kam dann der „Naschmarkt“ hinzu, der mehr Restaurant denn Bäckerei ist und laufend kulinarische Spezialthemen bietet, und 2020 schließlich der „Kleine Naschmarkt“. Für alle vier Standorte ist Veronika für die Konditorware zuständig. Und dies mit extrem viel Herzblut, weil das einfach ihre große Passion ist und eine „perfekte Spielwiese für neue Ideen“, wie sie sagt.

© Veronika Steinberger Waging am See Tourismus - Steinberger Bäckerei - Backstube Pietling

Meine große Triebfeder ist es, dass ich mich kreativ austoben kann.

Aber auch akkurates Umsetzen von altem Handwerkswissen und feine Handarbeit sind hier gefragt: Formen, Drehen, Tourieren, Füllen, Glasieren, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Jeden einzelnen Arbeitsschritt macht sie mit der Hand. Auf diese klassische Handwerkskunst wird aber nicht nur bei Mehlspeisen und Torten großer Wert gelegt, sondern auch bei Brot und Gebäck.

Generell verfolgen die Steinbergers klare Werte: Regionalität; Mehle, Schrote, Eier, Milchprodukte, Fleisch und Wurstwaren kommen direkt aus dem Ort und den Nachbargemeinden; geschlossene Kreisläufe, in denen alle Zutaten und Produkte weiterverwendet werden; ein herzliches, wertschätzendes Miteinander. „Wir sind wie eine große Familie, frühstücken gemeinsam und helfen auch in schwierigen Zeiten zusammen!“ Jung, hübsch, dynamisch, das sei das Steinberger-Team, sagt Vroni lachend. Zum zweiten Mal übrigens sind die Steinbergers schon zur besten Frühstücksadresse im Chiemgau gevotet worden.

Auf die Frage, wie sie das alles schafft und nebenbei noch ihre Tochter zum Reiten bringt, sagt sie: „Meine große Triebfeder ist, dass ich mich kreativ ‚austoben’ kann.“ Oft sagen die Mitarbeiter zu ihr: „Was ist dir denn da wieder eingefallen?“